Manchmal werden die Eishöhlen in den isländischen Gletschern, ein wirklich faszinierendes Wunder der Natur, auch einfach Kristallhöhlen genannt. Wir bieten Eishöhlentouren zu zwei verschiedenen Gletschern in Island an: dem Vatnajökull-Gletscher in Südostisland und dem Langjökull im Südwesten Islands.
Wenn man eine Eishöhle betritt, fühlt es sich so an, als hätte man die Wirklichkeit hinter sich gelassen und das Reich der Märchen betreten. Kristallklares Eis, das funkelt wie Diamanten und in intensivem Türkis erstrahlt schafft eine überirdische Atmosphäre, die man nur in den Tiefen eines Gletschers finden und erleben kann.
Elf Prozent von Islands Oberfläche sind von Gletschern bedeckt. Dies gibt Ihnen eine großartige Auswahl dieser packenden Naturwunder. Es gibt kristallblaue Höhlen, schwarze Eishöhlen, deren gestreifte Wände von Lagen schwarzer Vulkanasche gefärbt wurden, menschengemachte Eistunnel und sogar Indoor-Eishöhlen. Island hat alles!
Lassen Sie sich von uns durch Islands beeindruckendste Eishöhlen führen! Lernen Sie, wie die Eishöhlen entstehen, wann die beste Zeit für einen Besuch ist und wo sich die interessantesten Eishöhlen Islands befinden. Wir stellen außerdem einige Tipps für Fotografen, Sicherheit und angemessene Kleidung zur Verfügunung, sodass Sie den bestmöglichen Tag verleben. Lesen Sie hier unseren ultimativen Guide zu den isländischen Eishöhlen!
Es gibt zwei Arten von Eishöhlen: normale Eishöhlen und Gletschereishöhlen. Normale Eishöhlen sind natürliche Gesteinshöhlen, dessen Wände mit gefrorenem Wasser überzogen sind. Das Eis dieser Höhlen ist in der Regel nicht klar, sondern von wolkigem, milchigem Weiß. Diese Höhlen verfügen in der Regel auch über viele Eiszapfen und gefrorene Wasserfälle. Auch wenn diese Art der Eishöhle in Island nicht sehr üblich ist, gibt es einige beeindruckende Lavahöhlen, in denen im Winter riesige Eiszapfen wachsen.
Island ist berühmt für seine beeindruckenden Eishöhlen aus blauem Gletschereis. Dieses Phänomen kann nur tief im Inneren eines Gletscher gefunden werden. Schmelzwasser, das durch die Risse des Gletschers fließt formt diese besondere Art der Höhlen. Sowohl die Lufttemperatur, als auch geothermale Aktivitäten beeinflussen das Gletscherschmelzen hochgradig. Während das Schmelzwasser durch den Gletscher fließt, bahnt es neue Pfade und schneidet große Löcher und Tunnel in das Innere des Gletschers. Wenn die kalte Jahreszeit hereinbricht, gefrieren die zurückgebliebenen Höhlen und sind dann stabil genug, um besucht zu werden.
Die Eishöhlen-Saison in Island liegt zwischen November und März. Die meisten natürlichen Gletschereishöhlen sind kurzlebige Wunder, die sich am Anfang des Winters formen und im Frühling zusammenbrechen.
Während des Sommers sind die meisten Höhlen überflutet und nicht betretbar. In dieser Zeit kehrt das Schmelzwasser zurück und formt neue Höhlen. Der Gletscher bewegt sich, zieht sich zurück und ist stetem Wandel ausgesetzt, also kehrt eine erstmal zusammengestürzte Eishöhle vielleicht nie wieder zurück.
Es gibt jedoch Eishöhlen, die sich aus spezifischen geologischen Umständen an derselben Stelle in jedem Jahr neu formen. Die berühmte Kristalleishöhle im Vatnajökull ist so ein Spezialfall. Eine neue Eishöhle formte sich seit dem Jahr 2011 jeden Winter an ähnlicher Stelle in Europas größtem Gletscher.
Es gibt auch einige Eishöhlen, die das ganze Jahr über besucht werden können. Diese sind jedoch sehr ungewöhnlich. Im Winter 2017/2018 fand man eine spektakuläre Eishöhle im Kötlujökull, einem Ausläufer des Myrdálsjökull, die den ganzen Sommer über stabil blieb. Die "Eishöhle unter dem Vulkan" hat jedoch ihre Form seitdem immer wieder verändert.
Dieser menschengemachte Eistunnel im Langjökull-Gletscher steht ebenfalls das ganze Jahr über Besuchern offen. Die Höhle wurde tief im Inneren des Gletschers ins Eis geschnitzt und ist zu jeder Zeit sicher und stabil.
Eishöhlen sind gefroren, liegen also natürlicherweise bei Temperaturen unter 0°C. Das Eis im Inneren der Höhle hält die Temperaturen relativ stabil und das den ganzen Winter hindurch. Wir empfehlen jedoch unabhängig von der Saison sich für eisige Temperaturen einzukleiden!
Der Zustand einer Eishöhle ist stark abhängig vom Wetter. Steigen die Temperaturen, beginnt das Eis zu schmelzen und dieses Schmelzwasser kann eine Höhle stark verändern.
Fallen die Temperaturen wieder, gefriert das Wasser und verleiht der Höhle eine neue Gestalt. Ist die Höhle vollständig überflutet und das Wasser friert, bevor es abfließen kann, dann verschwindet die Höhle und neues Eis füllt den Ort.
Geothermische Aktivität ist ein weiterer beeinflussender Faktor, der speziell Island betrifft. Viele Gletscer bedecken aktive Vulkane mit ihrer Eisschicht und an diesen Stellen kann zu jeder Zeit heiße geothermische Wärme entweichen. Dies kann zu einer starken Schmelze führen und Eishöhlen im Inneren des Gletschers deutlich umformen.
In seltenen Fällen geschehen Veränderungen über Nacht, auch in der Mitte des Winters. Starkregen, plötzliche Hitzewellen oder starke geothermische Aktivitäten können Fluten auslösen und eine Höhle komplett umgestalten. Direktes Sonnenlicht, Regen, Schnee und normale Temperaturschwankungen verändern die Höhle außerdem Stück für Stück, Tag für Tag.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Eishöhle, die Sie im November gesehen haben, zum Ende derselben Saison vollkommen anders aussehen. Manchmal ist dies sogar schon nach wenigen Wochen der Fall. Das ist der Grund, warum die Fotos der Eishöhlentouren Ihnen vielleicht eine "andere" Eishöhle zeigen, als diejenige, die Sie auf Ihrer Tagestouren besuchen werden. Es ist einfach nicht möglich, täglich neue Bilder zu schießen.
Die Höhlen sind in ständiger Veränderung und dieser Prozess wird ausschließlich von Mutter Natur kontrolliert. Wie eine Schneeflocke ist auch jede Eishöhle einzigartig und hat seine eigene spezielle Größe, Eisstruktur und Lichtverhältnisse. Welche Form Sie jedoch auch annimmt, eine Eishöhle ist immer von erstaunlicher Schönheit. Sie ist etwas, was Sie wirklich nur einmal im Leben sehen, denn selbst wenn Sie an diesen Ort zurückkehren, wird es nicht dieselbe Höhle wie zuvor sein!
Schnee und Eis sind normalerweise weiß. Vielleicht fragen Sie sich deshalb, warum Gletschereis eine so blaue Farbe hat. Nein, es ist kein Photoshop, sonder wirklich so blau!
Der Grund warum uns der Schnee weiß erscheint sind die vielen Luftbläschen darin. Wenn Licht auf diese kleinen Lufttaschen trifft agieren diese als eine Million kleiner Spiegel, die das volle Spektrum des Lichts in alle Richtungen reflektieren. Dies nehmen wir als weiß war.
Gletschereis beginnt sein Leben als Schnee. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte türmt er sich auf und unter dem Druck seines eigenen Gewichts formt sich Eis von großer Dichte. Die Luftbläschen im Inneren des Eises werden dabei außerdem hinausgepresst und ohne diese wird das weiße Licht nicht reflektiert.
Im Eis wird rotes Licht sechsmal stärker absorbiert als das blaue Lichtspektrum. Je tiefer das Licht in das Eis vordringt, desto mehr rotes Licht verliert es entlang des Weges. Gletschereis kann hunderte und tausende Meter dick sein, also muss das Licht einen weiten Weg hinter sich legen, um den Eiskörper zu durchdringen. Der Mangel an roten Lichtwellen sorgt dafür, dass Ihre Augen das Eis als blau wahrnehmen, denn zu dem Zeitpunkt da das Licht die Höhle erreicht, hat es bereits seine roten Lichtwellen verloren.
Die wechselhafte Natur der Eishöhlen macht es unmöglich vorherzusagen, wie eine Eishöhle von Saison zu Saison aussehen wird. Der spätze Oktober ist der früheste Zeitpunkt, an dem wir die Standorte und das Aussehen der Eishöhlen kennen, die sich neugeformt haben. Wir können jedoch den ungefähren Standort bestimmter Eishöhlen bis zu einem bestimmten Grad vorhersagen. Dies geschieht auf den Erfahrungswerten unserer Guides und dann können wir nur auf ein paar beeindruckende Eishöhlen an diesen Stellen hoffen.
Der Vatnajökull ist Islands größter Gletscher und einer von Europas größten Gletschern. Die Eiskappe bedeckt 8% der Landesoberfläche und gibt so mit seiner enormen Größe viel Raum für wunderschöne Eishöhlen.
In den letzten Jahren formten sich atemberaubende Eishöhlen in zwei Gletscherausläufern des Vatnajökulls. Diese Standorte sind besonders toll, da Sie einfach und sicher zu erreichen sind.
Der Falljökull-Gletscher in Skaftafell ist das ganze Jahr über für Gletscherwanderungen beliebt. Dank seiner beindruckenden Höhe und Eisfällen ist der Falljökull einer der spektakulärsten Gletscherzungen Islands. Ein Besuch der hiesigen Eishöhlen kann Ihnen doppeltes Vergnügen bereiten: einmal die Aussicht und dann die Eishöhle selbst!
Die verdienterweise berühmte Kristalleishöhle ist ein wunderbares Beispiel einer perfekten kristallblauen Eishöhle. Seit 2011 formt sie sich ungefähr an derselben Stelle jedes Jahr neu. Sie befindet sich im Breiðamerkurjökull-Gletscher, nahe der Jökulsárlón-Gletscherlagune, die in sich selbst ein Wunder ist.
Die Kristalleishöhle sieht jedes Jahr anders aus und variiert in ihrer Größe, hat sich jedoch den Ruf erarbeitet von besonderer Klarheit und blauer Färbung zu sein. Jedes Jahr drücken wir die Daumen und sind selbst gespannt, wie die Königin der Eishöhlen dieses Jahr Ende Oktober aussehen wird!
Es gibt zwei große Gletscher in zwei bis drei Fahrtstunden Entfernung zu Reykjavík. In beiden Gletscher wurden glücklicherweise Eishöhlen entdeckt und es ist sehr wahrscheinlich, dass sich jeden Winter hier neue Eishöhlen formen werden.
Die wirklich einzigartige Katla-Eishöhle im Mýrdalsjökull-Gletscher war im Jahr 2018 das ganze Jahr über erreichbar und sicher zu besuchen. Die Höhle befindet sich nahe des berüchtigten Katla-Vulkans in Südisland, weshalb ihre Wände von unzähligen Schichten schwarzer Vulkanasche schwarz-weiß gestreift sind.
Diese Streifen verleihen ihr ein unwirkliches Aussehen. Manchmal färbt die Asche im tauenden Eis ganze Eiswände schwarz. Sie verfügt außerdem über kleine versteckte Seitentunnel und - höhlen, in denen das Eis cyanblau und kristallklar sein kann. Wir hoffen, dass die Katla-Eishöhle ihre Schönheit auch in Zukunft mit uns und Ihnen teilen wird!
Islands zweitgrößer Gletscher, Langjökull, liegt 150 Kilometer von Reykjavík entfernt. Er ist berühmt als der ganzjährige Spielplatz der Schneemobilfahrer und hat einige der interessantesten Eishöhlen der letzten Jahre hervorgebracht. Dieser spezifische Gletscher ist der perfekte Ort, um ein aufregendes Schneemobilabenteuer mit dem Besuch einer Eishöhle zu kombinieren!
Obendrein gibt es im Langjökull einen Ort, an dem Sie den mysteriösen Gletscher sicher von Innen erkunden können und dies das ganze Jahr über. Die Idee des größten menschengemachten Eistunnels stammte von einer Gruppe Top-Ingenieure, Geophysikern und Gletscherexperten. Auch wenn diese Eishöhle nicht natürlich geformt wurde, ist das Resultat beinahe identisch zu einer natürlichen Eishöhle.
Wenn Sie eine Eishöhle in Island besuchen wollen, müssen Sie an einer organizierten Tour teilnehmen, die von einem lizensierten Tourenbetreiber angeboten wird. Hierfür gibt es eine große Auswahl in Island.
Die Eishöhlen des Vatnajökull sind zu weit entfernt von Reykjavík, um Sie an nur einem Tag besuchen zu können. Die Tageslichtstunden sind im Winter kürzer und so braucht es mindestens zwei Tage, um die Höhlen zu besuchen und in die Hauptstadt zurückkehren zu können.